Wie kommt man zu so einem Hobby werde ich manchmal gefragt. Die Antwort bei vielen von uns ist ähnlich. Meist fingen wir in der Grundschule an, entweder wir sahen es und wollten es ausprobieren oder eine Freundin kannte es schon und lernte uns an.
Oft aber war es dann irgendwann einfach "out", man hatte andere Hobbys oder fühlte sich "zu alt" dafür.
Viele finden Jahre, gar Jahrzehnte später eine Kiste mit Perlentieren aus ihrer Kindheit und wollen es noch einmal ausprobieren und erinnern sich an das damalige Hobby. Also werden schnell Bücher, Perlen, Faden und Zubehör gekauft und es wird wieder probiert. Viele verlieben sich dann neu in dieses tolle Hobby und werden zu Perlensüchtigen.
Die wenigsten, so auch ich, fingen im Grundschulalter an und legten das Hobby nie ab.
Aber bei Allen von uns ist eins gleich: die Liebe zu geperlten Tieren, tonnenweise Rocailles, anderen Perlen und Zubehör im Schrank und die kleine Bibliothek an Büchern mit so vielen Anleitungen, dass man wohl nie im Leben alle einmal gemacht haben wird.
Am Anfang, mit zwölf Jahren, besaß ich noch so wenig, dass alles in einen kleinen Kasettenkoffer passte. Ich besaß gerade einmal zwei Bücher, eine Rolle Draht und zehn Farben. Trotz der eingeschränkten Möglichkeiten zauberte ich viele tolle Tiere. Ich vermisste nur selten eine größere Auswahl. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte ich mich nur mit der Gegenfädeltechnik. Es genügte mir vollkommen und ich war glücklich. Das waren vielleicht noch Zeiten...
Auf meine ersten kleinen Tiere in japanischer Technik war ich besonders stolz.
Auch wenn es ewig dauerte, einiges nicht gleich funktionierte und ich am Anfang statt mit Nylon mit Draht fädelte und sie nicht so toll ausssahen.
Suchte ich neue Anleitungen, so schaute ich hier. Ich fand viele tollen Anleitungen und sah auch das Forum. Im Forum meldete ich mich aber erst Ende 2016 an. Ab da gab es kein Halten mehr. Während vorher nur wenig Bücher und neue Perlen dazu kam, wurde es nun schlagartig mehr.
Ich lernte endlich andere Perlensüchtige kennen, war nicht mehr allein und konnte mich austauschen.
Ich entdeckte die japanische Technik weiter für mich, begann Bigheads und Smallheads zu fädeln, und lernte sogar Peyote. Die Projekte und Bilder der Anderen spornten mich immer weiter an und inspirierten mich oft genug. Aus Materialmangel musste ich dennoch oft genug improvisieren, weshalb ich dem Fuchs aus Mangel einer vierten schwarzen Pfote eine blaue verpassen musste.
Nach mittlerweile fast neun Jahren besitze ich vierzig Bücher, aus meinen zehn Farben einer Größe sind mitllerweile Perlen dreier Größen in insgesamt weit über hundert Farben geworden. Manchmal wundere ich mich wie ich es am Anfang geschafft habe, denn ich besitze nun so viel mehr Farben und finde dennoch (fast) nie die perfekte Farbe. Aus meinen paar kleinen Gegenfädeltieren, die ich zum großen Teil verschenkt habe, sind mittlerweile recht große und aufwendige Tiere in japanischer Technik geworden. Auch fremdsprachige Anleitungen schrecken mich nun nich mehr ab. Ich erninnere mich noch an meine erste fremdsprachige Anleitung, eine LeaLea Katze, die ich mir komplett übersetzen lassen musste um zu verstehen was zu tun war und was was war.
Es ist unwichtig wie viel Perlen oder Anleitungen man besitzt, ob man Anfänger oder schon lange dabei ist oder wie lange man für ein Tier braucht, denn das Wichtigste ist das man Spaß hat an dem was man macht und sich nicht entmutigen lässt.